Krankheiten bei Kois

Karpfenlaus (Argulus):

Diese Koi-Krankheit wird durch das Krebstierchen “Argulus”, auch bekannt als Karpfenlaus, hervorgerufen. Karpfenläuse sind circa 7-10 Millimeter lange Parasiten, die sich gut sichtbar auf der Fischhaut abzeichnen und sich dort festheften, um das Blut des Koi-Karpfen zu saugen. Sie bleiben allerdings nicht fest bei einem einzelnen Fisch, sondern wechseln häufig das Wirtstier. Bereits der Karpfenlaus-Stich selbst ist dabei hochgradig giftig und kann bei dem betroffenen Koi starke Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod hervorrufen. Ein Befall mit Karpfenläusen ist vom Halter meist gut erkennbar, denn die Einstichstellen sind tiefrot und umgeben von einem rosa Einstichshof. Befallene Koi erkennen Sie unter anderem an folgendem Symptomen: Gewichtsverlust, starkes Scheuern und ein vermehrtes Springen der betroffenen Tiere. Glücklicherweise ist die Behandlung dieser Koi-Krankheit recht gut möglich. Im ersten Schritt müssen die Karpfenläuse von den Tieren vollständig entfernt werden, danach erfolgt in der Regel eine Behandlung mit Kochsalzbädern und Fisch-Insektiziden.

Fischegel (Piscicola geometra):

Ein Befall mit Fischegeln gehört, vor allem in Mitteleuropa, zu den am weitesten verbreiteten Koi Krankheiten. Glücklicherweise ist der Befall leicht zu erkennen und kann mit einfachen Kochsalzbädern die Koi kurieren.
Ein Eingreifen bei Fischegel-Befall sollte dennoch schnell erfolgen, denn der massenhafte Egelbefall und der damit verbundene Blutverlust kann zu einer erheblichen Schwächung der befallenen Tiere führen. Diese sind dann wiederum sehr anfällig für eine ganze Reihe von weiteren Koi Krankheiten. Die lateinische Fachbezeichnung “Piscicola” bezeichnet dabei einen bis zu fünf Zentimeter langen Blutegel, der über scheibenförmige Saugnäpfe an beiden Enden seines Körpers verfügt.

Kiemenfäule (Branchiomykose):

Die Kiemenfäule gehört sicher zu den heimtückischsten aller Koi Krankheiten, glücklicherweise ist ihr Verlauf meist nicht so dramatisch für die befallenen Fische und es gibt eine ganze Reihe von erprobten Behandlungsmethoden. Von außen betrachtet sind befallene Fische nämlich nicht direkt zu erkennen, erst ein genauerer Blick auf die Kiemenblätter gibt hier Aufschluss.
Der Krankheitsverlauf schreitet meist sehr schnell voran, schnelles Eingreifen von Seiten des Koi-Halters tut also Not. Verursacht wird die Kiemenfäule von Algenpilzen, optimale Haltungsbedingungen und Gewässerpflege sind also der Schlüssel zur Vorbeugung der Branchiomykose.

Bauchwassersucht:

Die bereits erwähnte Karpfenlaus kann auch der Überträger einer weiteren der zahlreichen bekannten Koi Krankheiten sein, der so genannten Bauchwassersucht. Leider ist die Bauchwassersucht hochgradig ansteckend, erkrankte Fische müssen also zwingend und umgehend vom Rest des Bestandes isoliert werden.
Sichere Erkennungszeichen der Bauchwassersucht sind aufgedunsene Koi-Körper und abstehende Flossen. Eine erfolgreiche Behandlung dieser Koi-Krankheit ist möglich, allerdings nur im Frühstadium der Krankheit. Fachhändler und Veterinäre informieren Sie gerne über die denkbaren Behandlungsmethoden.

Koi-Herpes (KHV):

Hinter der unscheinbaren Abkürzung KHV verbirgt sich tatsächlich ein wahres Schreckgespenst aller Koi-Liebhaber, die so genannte Koi-Herpesvirusinfektion, der fast immer der gesamte Koi-Bestand zum Opfer fällt. In der akuten Krankheitsphase sind befallene Koi unter anderem an folgenden Symptomen zu erkennen: Apathie, Orientierungslosigkeit, Atemnot, eingesunkene Augen und blasse Flecken auf der Haut.

Bislang ist für diese Koi-Krankheit noch keine Heilung möglich, der Vorbeugung und Reinigung der Fische kommt also eine immense Bedeutung zu. Nach Ausbruch der Krankheit im Bestand ist eine Quarantäne aller Fische sowie des Systems obligatorisch, um nicht infizierte oder resistente Tiere zu identifizieren und gegebenenfalls zu retten.