Krankheitsbilder bei Schildkröten

Erkältungen und Entzündungen der Augen:

Die Symptome: Betroffene Tiere verweigern sehr oft ihre Nahrung. Des Weiteren treten vermehrt Atemgeräusche oder ein schweres Atmen auf. Viele Tiere leiden ebenfalls an einer Bläschenbildung an der Nase oder dem Maul. Ein apathisches Verhalten kann ebenso auftreten, was ebenso darauf zutrifft, dass viele Tiere bei dieser Krankheit die Augen stets geschlossen halten und eine gerötete Bindehaut haben, was mit einer Flüssigkeitsabsonderung am Auge gefolgt wird.

Die möglichen Ursachen: Die meisten betroffenen Landschildkröten haben Zugluft bekommen oder wurden über einen zu langen Zeitraum zu kühl gehalten. Des Weiteren kann auch ein zu staubiges Substrat die Schuld tragen.

Sofortmaßnahmen für Sie: Es ist wichtig, dass Sie das erkrankte Tier direkt von den anderen Schildkröten trennen und Sie diese bei ca. 30 Grad in einem separaten Terrarium unterbringen. Trennen Sie  betroffene Tiere nicht direkt von den anderen, so kann es schnell passieren, dass alle anderen Schildkröten auch krank werden. Des Weiteren tut in dieser Situation ein warmes Kamillenbad Wunder, wobei Sie bitte niemals die Augen damit ausspülen dürfen. Ebenso ist auch hier natürlich der Gang zum Tierarzt unausweichlich und sollte direkt unternommen werden. Mit den passenden Antibiotika ist diese Krankheit vor allem am Anfang schnell wieder in den Griff zu bekommen, sodass es Ihrem Liebling schnell besser gehen wird.

Runny Nose Syndrom: 

Die Symptome: Bei dieser Krankheit sondern die betroffenen Tiere ein milchiges und/oder zähes Nasensekret ab. Außerdem schnappen die Schildkröten oft nach Luft und auch hier wird die Nahrungsaufnahme in der Regel komplett verweigert.

Die möglichen Ursachen: Die Ursache kann zum Beispiel Zugluft sein. Des Weiteren kann die Umgebung, in der Ihre Schildkröte lebt, zu trocken sein. Das bedeutet, dass auch sehr trockene Luft die Ursache für diese Krankheit darstellen kann. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, dass der Boden zu feucht ist oder zu viele Tiere auf einmal in einem zu kleinen Gehege leben. Experten sind des Weiteren der Meinung, dass zu viel Stress der Grund sein kann. Zu guter Letzt kann auch ein Parasitenbefall in Frage.

Sofortmaßnahmen für Sie: Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, einen Tierarzt auf das Tier schauen zu lassen. So kann er eventuell Medikamente verschreiben, welche dabei helfen, dass es Ihrem Liebling schnell wieder besser geht. Des Weiteren ist es hilfreich, einen Tropfen ätherisches Öl auf ein Papiertaschentuch zu geben und dieses in das Gehege bzw. in das Terrarium zu legen. Die ätherischen Öle helfen dabei, die Nase frei zu machen. So kann Ihre Schildkröte das Futter wieder riechen und fängt oftmals das Fressen wieder an.

Mittelohrentzündungen oder Vergiftungen:

Die Symptome: Bei diesen Krankheiten leiden die Tiere oft unter Atemnot und schnappen somit oftmals hektisch nach Luft. Durch die Störung des Gleichgewichts ist eine schiefe Haltung vom Kopf zu beobachten. Außerdem treten Schwindelanfälle auf. Bei Mittelohrenentzündungen kommt es ebenso zu Rötungen des Trommelfells.

Die möglichen Ursachen: Vor allem für Vergiftungen ist die Ursache oft bei der falschen Ernährung durch giftige Pflanzen zu finden. Bei einer Mittelohrentzündung hingegen kann Zugluft sowie die unterkühlte Haltung schuld sein.

Sofortmaßnahmen für Sie: Suchen Sie bitte direkt einen Tierarzt auf. Vor allem bei Vergiftungen kann jede Sekunde über Leben und Tod entscheiden und auch eine Mittelohrentzündung ist sehr schmerzhaft für Ihr Tier und muss dringend mit passenden Medikamenten behandelt werden. Bei Vergiftungen ist es ratsam, vorher schnell das Gehege nach giftigen Pflanzen abzusuchen, damit die Ursache schnell geklärt werden kann.

Verstopfungen und Durchfall:

Die Symptome: Je nachdem, ob es sich um Verstopfungen oder um Durchfall handelt, ist der Kot der Tiere verändert. So kann er sehr flüssig oder breiig sein. Bei Verstopfungen setzt die Schildkröte über einen längeren Zeitraum kein Kot mehr ab.

Die möglichen Ursachen: Die Ursache bei beiden Krankheitsfällen liegt oftmals an der falschen Ernährung. Auch Würmer oder ein Parasitenbefall können Schuld daran tragen. Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass auch die zu kalte Haltung der Tiere zu Durchfall oder Verstopfungen führen kann.

Sofortmaßnahmen für Sie: Wenn Ihre Schildkröte an Durchfall leidet, so sollten Sie ihr Weidenblätter geben. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Ernährung kein Fruchtzucker enthält. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie die Haltung, wenn nicht vorhanden,
optimieren. Zusätzlich tut ein warmes Bad gut. Außerdem sollten Sie den Kot von Ihrem Tierarzt auf Parasiten- oder Wurmbefall testen lassen, um in einem solchen Fall mit den passenden Medikamenten entgegen wirken zu können.

Veränderungen am Panzer:

Die Symptome: Bei diesen Krankheiten verändert sich der Panzer Ihres Tieres. So treten oftmals Flecken auf aber auch ein weicher Panzer kann für Krankheiten sprechen. Zusätzlich kann es sogar zu Verletzungen am Schildkrötenpanzer kommen.

Die möglichen Ursachen: Eine Pilzinfektion ist eine sehr häufige Ursache, welche jedoch in der Regel zum Beispiel durch eine zu feuchte Haltung auftreten kann. Zusätzlich kann es natürlich immer wieder passieren, dass Ihre Schildkröte sich verletzt oder mit
Artgenossen kämpft. Zusätzlich kann ein Kalziummangel im Körper der Schildkröte zu einem weicheren Panzer führen.

Sofortmaßnahmen für Sie: Bei einer Pilzinfektion müssen die betroffenen Stellen ausgekratzt und anschließend desinfiziert werden. Außerdem muss Ihr Tier nun dringend in Quarantäne, da die Pilze auch auf die Artgenossen übergehen können und sich rasend schnell verbreiten. Bei Verletzungen sollten Sie auf jeden Fall das Gehege oder aber das Terrarium der Tiere gründlich nach scharfen Kanten untersuchen und auch das Verhalten untereinander beobachten. Handelt es sich um einen weichen Panzer und somit um Kalziummangel ist es ratsam, dass Sie Ihren Tieren durchgehend Sepiaschalen zur Verfügung stellen. Bei einem solchen Mangel gibt es ebenfalls spezielle Nahrungsergänzungsmittel, welches Die über das essen streuen können. In jedem Fall sollten Sie aber auch bei jeglichen Veränderungen des Panzers einen Facharzt aufsuchen, welcher sich Ihr Tier genauer anschaut.

Krankheiten beim Urin:

Die Symptome: Es treten Veränderungen im Urin, wie zum Beispiel Verfärbungen, auf. Außerdem kann der Urin ganz anders riechen und grießig sein.

Die möglichen Ursachen: Oftmals ist ein Flüssigkeitsmangel im Körper schuld am grießigen Urin Ihrer Schildkröte. Auch Parasiten können Schuld an den Veränderungen sein. Des Weiteren kann es ebenfalls passieren, dass die Nieren nicht mehr vernünftig arbeiten.

Sofortmaßnahmen für Sie: Wenn Ihre Schildkröte grießigen Urin hat, ist es wichtig, direkt für die Aufnahme von Flüssigkeit zu sorgen. Das können Sie nicht nur durch eine Schale Wasser tun. Die Fütterung von Löwenzahn vereinfacht die Flüssigkeitszufuhr. Bräunlicher bis orangener Urin ist im Übrigen völlig bedenkenlos, sodass auch hier Löwenzahn hilft. Bei grünlichem Urin müssen Sie dringend sofort und unverzüglich einen Tierarzt aufrufen, weil Ihre Schildkröte in diesem Fall in Lebensgefahr schweben könnte. Der grüne Urin ist ein Zeichen für einen starken Parasitenbefall oder aber für ein Nierenversagen.

Veränderungen an der Haut der Tiere:

Die Symptome: Bei Krankheiten an der Haut kommt es zu unterschiedlichen Veränderungen. Von der Krustenbildung bis hin zu offenen Wunden ist hier wirklich alles vertreten.
Die möglichen Ursachen: Bei der Krustenbildung handelt es sich oftmals um Verbrennungen, welche sich die Tiere zum Beispiel durch einen Wärmestrahler zugezogen haben können. Des Weiteren kann es ebenfalls durch Verletzungen durch einen Milbenbefall kommen. Auch ein Hautpilz ist denkbar.
Sofortmaßnahmen für Sie: Handelt es sich um Verletzungen durch den Wärmestrahler, sollten Sie diesen natürlich unverzüglich höher hängen, damit die Tiere hier keinerlei Gefahren mehr zu befürchten haben. Bei Wunden müssen diese natürlich gesäubert und desinfiziert werden. Außerdem ist natürlich wieder der Tierarzt aufzusuchen, welcher die Ursachen finden kann und auch bei Milben und Co. die passenden Medikamente kennt. Da vor allem der Hautpilz sowie Milben auf andere Artgenossen übergehen, sollten Sie das Tier separieren oder die kompletten Schildkröten auf einmal behandeln.

Herpesinfektionen – einer der gefährlichsten Krankheiten bei Landschildkröten

Die Symptome: Bei einer solchen schlimmen Krankheit kommt es oftmals zu einem gelblichen Zungenbelag. Auch Atemnot kann nun auftreten. Außerdem leiden viele Schildkröten nun an Schluckbeschwerden. Des Weiteren kann es zu Schlucklähmungen kommen. Viele Besitzer bemerken bei einer solchen Krankheit zusätzlich oft, dass Ihr Tier apathisch ist. Auch bei dieser Krankheit wird Ihr Tier die Nahrung nicht annehmen. Ebenso bewegen sich betroffene Tiere oft unnatürlich. Die Absonderung von Schleim aus Rachen und Nase kann ein weiteres Symptom für eine Herpesinfektion bei Schildkröten sein.

Die möglichen Ursachen: Hierbei ist oft eine Virusinfektion der Auslöser. Dieser kann durch Stress ausbrechen.